Für- und Miteinander beim TSV Fichte Hagen stets großgeschrieben
11. Mai 2021

Für- und Miteinander beim TSV Fichte Hagen stets großgeschrieben

(Westfalenpost: Hagener Platzgeschichten von Jürgen König)

In der Kolumne „Hagener Platzgeschichten“ blickt Fußballexperte Jürgen König auf Sternstunden und Rekorde heimischer Kicker zurück.

Es gehörte früher zur Tradition, dass während eines Heimspieles der Fußballer vom TSV Fichte Hagen die älteren Herrschaften an aufgebauten Tischen vor dem ehemaligen Vereinsheim bei selbstgebackenem Kuchen saßen und dem Treiben gemütlich zuschauten – obwohl der Ball auch jederzeit auf dem Teller landen konnte. Glücklicherweise ist nie etwas passiert. Fichter Kicker nahmen sich offenbar schon damals zu Herzen, was heute als Slogan in der Vereins-Website zu lesen ist: Das Runde muss ins Eckige.

Die heutigen Rentner werden sich erinnern können: Bereits 1960 spielte Fichte in der Landesliga! Wie auch in den Achtzigerjahren. Ein überaus packendes 3:3 gab es mal gegen den VFL Klafeld-Geisweid, wobei sich die Fans vor Begeisterung die Augen rieben über diesen an Unterhaltung kaum zu überbietenden Schlagabtausch. Eine bittere Pille mussten die Eilper allerdings Ende Mai 1991 im Sauerland schlucken: Das Relegationsspiel um den Klassenerhalt in der Landesliga in Werdohl vor knapp 1300 Zuschauern endete klar mit 4:0 für TuS Plettenberg und bedeutete für Fichte einen Neubeginn in der Bezirksliga. Keine Chance an diesem Tag für Torwart Adrian Rother, Olaf Bruchhaus, Heiner Klöpfel, Michael Kersthold, Achim Caspari, Dietmar Proll, Volker Hartmann & Co.

Recht bunt, für viele zu bunt, begann neun Jahre später die Bezirksliga Saison 2000/2001. Gerade mal drei Monate waren absolviert, da handelten sich Stefan Thurn und Rainer Thielemann schon ein halbes Dutzend rote Karten bzw. Ampelkarten ein. Jeweils! In dieser disziplinlosen Phase musste der damalige Trainer Fatih Esbe Schwerstarbeit leisten, um seine Jungs wieder in die richtige Spur zu lenken. Rupert Freytag war 35 Jahre im Verein tätig, davon 22 Jahre als Abteilungsleiter und wurde für seine Verdienste mit dem Ehrenpreis des DFB ausgezeichnet. „Auf gute Kameradschaft haben wir immer besonderen Wert gelegt. Die vielen gemeinsamen Fahrten bleiben besonders haften, von denen man noch heute immer wieder gerne erzählt“, sagte er.

Mit großen Geldscheinen hat der TSV Fichte den Spielern nie zugewunken. In Eilpe wurde das Für und Miteinander groß geschrieben. So gestalteten alljährlich bis 2019 viele fleißige Hände das Fritz-Kahl-Gedächtnisturnier mit, womit man stets viele Zuschauer an die Wörthstraße lockte. Und das schon mehr als 40 Jahre lang. Der schreckliche Vorfall 2016, als in der Halbzeitpause eines Spieles Unbekannte den Platz betraten und dann die Fäuste flogen, soll an dieser Stelle nur ungern erwähnt werden. Aber 2016 hatte auch seine guten Seiten: Der neue schmucke Kunstrasen von der deutsch-holländischen Grenze wurde endlich eingeweiht. Und auch mit den Hallenturnieren am 2. Weihnachtstag lockte man die Leute vom Gabenteller in die Sporthalle Mittelstadt.

Die Fichte, so sagt man, ist ein Nadelbaum mit intakten Zapfen – irgendwie auch vergleichbar mit dem Eilper Sportverein TSV Fichte Hagen.

(Foto; TSV Fichte Hagen, 2020)

Autor:
Ines

Zur Fußball Seite
Achtung! Ende der Seite!

Sie haben das Seitenende erreicht.
Hier geht's zurück zum Seitenanfang.

Nach oben